Statement von M.G. Kellogg
Es war am
letzten Tag im Juni, oder am 1. Juli
1900, als ich über die Jongan Inseln zurück nach Australien kam, und ich
Schwester E.G. White in ihrem Haus nahe zu Cooranbong, N.S. Wales, besuchte, um
mit ihr und W.C. White die zukünftige Arbeit zu besprechen. Unter anderem wurde
zwischen mir und E.G. White die Sache der Errichtung der Sanatoriumsanlage in
Australien auf einer wesentlichen Basis besprochen. Diese Arbeit war für einige
Jahre in einem gemieteten Gebäude im kleinen Umfang in Summer Hill betrieben
worden; sie war aber kein wirklicher Erfolg.
Schwester
White sagte mir, daß sie beabsichtigte, wieder nach Amerika zu gehen, sobald
sie ihr Haus verkaufen und bestimmte Angelegenheiten hier in Australien
erledigen konnte. Aber sie war sehr darum besorgt, daß Pläne für ein passendes
Gebäude zur Sanatoriumsarbeit angefangen und mit der Errichtung begonnen würde, bevor sie Australien
verließ. Sie sagte, daß ein Grundstück vorhanden und teilweise bezahlt war,
aber sie bis jetzt nicht in der Lage wären, Geld zur Errichtung des Gebäudes zu
beschaffen. W.C.White sagte dann: „Wir
haben keine Pläne für ein Gebäude noch Geld für Pläne zu machen.“ Schwester White meinte: „Ich hatte geplant,
daß Bruder Wessels sein Geld ins Sanatoriumsgebäude steckt und Finanz-verwalter
desselben wird, und ich habe auch voll damit gerechnet, daß er dies machen
würde. Er hat mir auch zu verstehen gegeben, daß er dies tun würde, und er
hatte auch mit dem Auswählen des Grundstücks zu tun, aber anstatt sein Geld in
dieses Unternehmen zu investieren, nahm er vor einigen Wochen einen Dampfer und
kehrte nach Süd Afrika zurück ohne einen Shilling ins Werk getan zu
haben.“ Schwester White erzählte mir
dann weiter, welche Anstrengungen sie gemacht habe, um Geld für die Errichtung
des Sanatoriums hier in New South Wales aufzubringen.
Neunhundert
Pfund sind in Australien gesammelt worden.
Sie sagte, daß das Sanatorium in Battle Creek uns großzügig helfen
solle, denn einer der Gründe, für was es auch eingerichtet wurde, war beim
Aufbau neuer Sanatorien in anderen Orten mitzuhelfen. Sie sagte, daß sie
wiederholt Dr. J.H. Kellogg gebeten
habe, er solle ihr Mittel senden für dieses Werk und daß es seine Pflicht wäre,
dafür zu sorgen, daß das Battle Creek-Sanatorium einen Teil der Einnahmen für
dieses Project bereitstellt. Ich sagte
zu Schwester White, so wie ich es verstehe, erlaubt die Charter des Battle
Creek-Sanatoriums nicht, auch nur einen Teil der Einnahmen nach außerhalb des
Staates Michigan zu bringen. Sie ist ein rechtlich eingetragener Verein, und
ihre Direktoren müssen sich innerhalb der Charter Verordnungen bewegen. Sie
sagte mir dann, daß man ihr gezeigt hatte, daß sie als Dienerin Gottes das
Recht hat, Forderungen für Geld zu verlangen, um das Werk Gottes
voranzubringen, und wer, sagte sie, hat ein besseres Recht als ich, zu sagen,
wo Geld nötig ist oder wo es gebraucht werden soll. Sie sagte mir dann, wann immer sie auch Dr. J.H. Kellogg um Geld
vom Sanatorium bat, daß er erwiderte, er könnte es nicht wegen der hohen
Verschuldung. Das war aber nicht die
Wahrheit, sagte Schwester White. Dr. Kellogg hat mich in dieser
Angelegenheit belogen, denn zur selben
Zeit, als ich mit ihm so schwer ums Geld gerungen hatte, konnte er tausend und
aber tausende von Dollars der Sanatorium-Einnahmen für den Aufbau und Unterhalt
eines Werkes in Chicago ausgeben für die unwürdigen Armen, ein Werk zu dem ihn
Gott niemals berufen hatte.
Ich
erwiderte zu dem, „Schwester White, ich bin mir sicher, daß du unter falschen
Vorraus-setzungen in dieser Sache arbeitest, und zwar aus folgenden Gründen: 1.
Die Charter des Battle Creek-Sanatoriums verbietet den Transfer ihrer Einnahmen
außerhalb des Staates; das Sanatorium hat keine Staats,- Landes- oder
Gemeindesteuern zu entrichten, weil es als eine wohltätige Institution geführt
wird und die Einnahmen derselben dürfen nur innerhalb des Staates Michigan
ausgegeben werden. 2. Ich bin darüber informiert, daß dieses Geld,
das Dr. Kellogg für die Fortführung des
Werkes in Chicago gebraucht hat, vollkommen für diesen Zweck gespendet worden
ist, und daß es hauptsächlich von Leuten außerhalb der Advent-gemeinschaft
kam.“
Am
nächsten Tag sagte mir Schwester White, daß ich in meiner Annahme in der Sache
falsch sei , die wir gestern besprochen hätten. Sie sagte: „Ich habe hier den Beweis, daß Dr. Kellogg
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mich
belogen hat, als er zu mir sagte, das Sanatorium könnte das Geld nicht
schicken, um welches ich gebeten hätte. Ich habe den Beweis, daß er genau zu
derselben Zeit tausende von Dollars des Sanatorium-Geldes in Chicago ausgegeben
hat.“ Sie überreichte mir dann eine
Ausgabe einer New Yorker Zeitung, THE OBSERVER, denke ich, in welcher ein Artikel war, der angeblich
einen lobenden Bericht über die Arbeit von Dr. J.H. Kellogg für die Leute in
Chicago gab, welche in den Slums dieser Stadt wohnen. In diesem Artikel wurde Dr. J.H. Kellogg als ein großer
Philanthropist erwähnt und daß er viel von seinem eigenen Privatvermögen in
diese Arbeit gesteckt habe, und einige tausend Dollars des Battle Creek-
Sanatoriums. Weiter heißt es, daß das B.C. Sanatorium beabsichtige, weiteres
Geld jedes Jahr an dieses Werk zu überweisen.
Nachdem ich diesen Artikel durchgelesen hatte, sagte ich: „Schwester White, du mußt nicht zuviel
Vertrauen in den Bericht einer Zeitung und was darin steht, setzen, denn es ist
doch ganz offensichtlich, daß der Schreiber dieses Artikels, welchen du mir zu
lesen gabst, entweder ein
Zeitungsreporter ist, der daraus einen sensationellen Bericht macht, oder eine Person, die sich durch diesen
Artikel hervorheben will. Ich kenne Dr.
J.H. Kellogg zu gut um zu glauben, daß er wissentlich solch schmeichelndes Zeug
veröffentlicht, weder er selber noch von seinem Werk in Chicago. Ich glaube nicht, daß er etwas von diesem
Artikel sah oder davon wußte, bis daß es gedruckt war, oder ob er überhaupt
etwas davon wußte.“
Schwester
White erwiderte dazu mit etwas Wärme: „Ich weiß wovon ich rede, dieser Artikel
war von deines Bruders eigenem Sekretär geschrieben worden, dem Mann, der immer
mit ihm reist und seine Korrespondenz erledigt. Dein Bruder wußte alles von dem
Artikel, bevor er veröffentlicht wurde, denn er hat dieses Schreiben in die
Wege geleitet, und es war mit seiner Anordnung veröffentlicht worden.“ Ich bemühte mich wieder, um Schwester White
zu zeigen,
daß sie
eine falsche Vorstellung von der Sache hatte, aber sie schloß meinen Mund mit
der De-klaration und mit viel Wärme, daß sie nicht falsch ist und daß sie genau weiß, wovon sie spricht. Dann erklärte sie: „Dein Bruder hat große
Mengen Geldes für den Aufbau von Gebäuden ausgegeben und die Führung eines
Werkes in Chicago übernommen, wozu Gott ihn nicht berufen hat. Es war seine Pflicht, und die Pflicht des Battle
Creek-Sanatoriums, uns hier in Australien bei der Errichtung eines Sanatoriums
zu helfen. Er gab immer Armut und Verschuldung
als Entschuldigung an, um uns nicht helfen zu können, aber er konnte
tausende für sein eigenes Werk in
Chicago ausgeben, eine Arbeit die Gott von seiner Hand nie verlangt hat. Er wurde wie Nebukadnezar erhöht, und wie
Nebukadnezar muß er erniedrigt werden. Ich werde ihm jetzt ein kurzes Zeugnis zu diesem Thema schreiben, aber ich
möchte nicht, daß du ihm ein Wort davon schreibst, was ich dir gesagt habe.“
Sie
erwartete dann von mir ein Versprechen, daß ich ihm über dieses Thema nichts
schreiben soll. Dieses Versprechen habe ich ehrlich gehalten. Schwester White
hat beweis- lich ihr Versprechen gehalten, denn einige Monate später bekam ich
Nachricht von St. Helena, daß Dr. J.H. Kellogg ein Zeugnis von Schwester White nicht
als wahr anerkannte, wo sie ihn damit
beschuldigte, tausende von Dollars zur Errichtung von Gebäuden in Chicago
ausgegeben zu haben, welche nach Australien geschickt werden sollten in
Erwiderung zu Schwester White’s Forderungen.
Da ich gewisse Fakten dieses Zeugnisses
gerne sehen wollte, machte ich in 1906 einen speziellen Besuch in St. Helena
und bat W.C. White, er möchte mir bitte zeigen, was seine Mutter Dr. J.H.
Kellogg geschrieben hatte in Bezug auf die Errichtung von Gebäuden in
Chicago. W.C. White sagte mir dann, daß
Dr. Stewart vom Battle Creek-Sanatorium auch eine Kopie von demselben Zeugnis haben wollte. Dann zeigte er mir
zwei Briefe seiner Mutter, die an Dr.J.H. Kellogg geschrieben waren und auch
seinen Brief an Dr. Stewart, mit einer Kopie von dem, was seine Mutter an Dr.
J.H. Kellogg geschrieben hatte.
In diesen
Briefen sagt Schwester White, daß man ihr in einer Vision ein großes Gebäude
zeigte, welches Dr. Kellogg in Chicago errichtet hatte, und daß man vor sie ein
Blatt Papier gehalten hatte, worauf stand: < Verbraucher, nicht Hersteller
>. Auf diesem Blatt Papier waren
mehrere Zahlenreihen, welche die Höhe der Beträge angaben, die von Dr. Kellogg
für die Gebäude und deren Errichtung von ihm in Chicago ausgegeben worden sind.
Diese Briefe waren in Australien im Jahr 1900 geschrieben worden. Im Brief von
W.C. White an Dr.
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Stewart
sagt er, daß seine Mutter diesen Zeitungsartikel, wovon hier die Rede war, zum
ersten Mal am 24. Februar, 1900 sah,
und daß sie den ersten Brief am 27. Februar, oder drei Tage später schrieb. Er meinte auch,
daß seine Mutter sagte, sie hätte gedacht, die Gebäude wären errichtet worden,
was aber nicht der Fall war. Sie wüßte
nicht, wie sie diesen Fehler korrigieren könnte, den sie gemacht hätte bis zwei
Jahre später in 1902, als sie die Gebäude in einer Vision sah, als
sie in Australien war. W.C. White schrieb an Dr. Stewart, daß in 1902 Judge
Arthur seiner Mutter sagte, daß ein Plan auf Verlangen einiger Doktoren gemacht
wurde, als Dr. J.H. Kellogg in Europa war.
Die Pläne waren für ein Gebäude, welches in Chicago gebaut werden und
worin das Medical Missionary College eingerichtet werden sollten, und daß eine
kurze Zeit später, nachdem sie diese Information von Judge Arthur bekam, sie
eine Vision hatte, in der man ihr zeigte, daß der Zweck der ersten Vision es
war, den Bau des Gebäudes zu verhindern. Als W.C. White mir dies in Erklärung
des Zeugnisses sagte, welches Dr.
Kellogg darin beschuldigte, das Geld des Herrn beim Bau großer Gebäude
verschwendet zu haben, fragte ich ihn, ob er denkt, daß dies eine faire
Behandlung sei, Dr. J.H. Kellogg mit Abfall und Rebellion zu beschuldigen, nur
weil er ein Zeugnis nicht als wahr
anerkannte, worin er beschuldigt wurde, etwas getan zu haben was er nicht getan
hatte noch daran dachte es zu tun, ein Zeugnis,
welches auf einen Traum oder Nacht-Vision basierte, zu der Schwester White sagte, daß sie diese falsch verstanden
hätte. W.C. White verweigerte mir,
darauf irgend eine Antwort zu geben. Ich sagte dann, „Bruder White, versetz
dich doch einmal in Dr. Kelloggs Lage! Wie würdest du gefühlt haben? Was
hättest du gedacht? Was hättest du gesagt? Wie hättest du gehandelt? Hättest du
dich von diesem Zeugnis erholt und
wärst gezwungen gewesen, zwei Jahre auf irgend eine Erklärung zu warten, um dann so eine zu bekommen wie
du sie Dr. Stewart in 1906 gegeben
hast?“ W.C. White konnte mir diese
Fragen nicht beantworten.
Wie ich
die Sache verstehe, haben viele Dinge zur Verfolgung beigetragen, die gegen Dr.
J.H. Kellogg angezettelt wurden und die schließlich zum Ausschluß aus der
Battle Creek Gemeinde führte. Einige
dieser Dinge waren verdeckt und waren zufällig, andere wieder mehr direkt, und
von diesen möchte ich einige nennen die besonders gegenüber den anderen her-vortreten. 1. Dr. Kellogg
ist ein Mann, vor dem W.C. White sich
viele Jahre gefürchtet hat. Er hat mir bei verschiedenen Anlässen
gesagt, daß er sich vor ihm fürchtet, sein Ansehen fürchtet, Angst habe vor seiner Macht als Organisator.
Er sagte zu mir mehr als einmal: „Ich
habe Angst, Dr. Kellogg zu begegnen. Er hat einen besonderen Weg, Dinge so zu
drehen, daß ich ihm darauf nichts sagen kann.“ Kurz vor der General-Konferenz, welche
1903 in Oakland tagte, fragte ich W.C. White was er denkt, wer der neu
gewählte Präsident sein würde. Er erwiderte: „Wir haben vor, Elder A.G.
Daniells zu wählen, und ich erwarte, daß wir in der Lage sind, ihn zu wählen,
auch wenn dein Bruder es nicht genehmigt. Ich fürchte jedoch, daß er mit
genügend Einfluß kommt um dies zu verhindern. Ich bin jedoch in der Hoffnung,
daß wir vielleicht in der Lage sind, Elder Daniells zu wählen.“ Dies zeigt, wie sehr er Dr. Kellogg
fürchtete. So viel für diesen Fall. 2. Dr. Kellogg hat man in den Bemühungen zum
Bau des Sanatoriums alleine gelassen. Ein Versuch wurde unternommen, seinen Ruf
zu ruinieren, und Dr. Kellogg hatte beabsichtigt, sein Buch Living
Temple dem Sanatorium zu geben, damit es dort gedruckt und der
Erlös als Bauanlage gebraucht würde.
Sobald diese Tatsache bekannt war, wurde von jenen, die gegen Dr.
Kellogg arbeiteten, eine Aktion gestartet, um den Buchverkauf zu stoppen mit
der Begründung, es sei häretisch. Der wahre Grund, den Verkauf zu stoppen war der, daß viele Buchevangelisten durch
den Verkauf abgeworben wurden, welche für den Verkauf von Schwester White’s
Büchern und andere Bücher der S.T.A.- Organisation eingesetzt waren. Um den
Verkauf von Living Temple zu stoppen,
wurde die Anschuldigung erhoben, daß es Pantheismus lehrt. Diese Anschuldigung
wurde von einigen Beamten der General-Konferenz erhoben im Angesicht der Tatsache, daß die Theologie, welche in Living Temple gelehrt wird, sich in
nichts unterscheidet von der Theologie, welche Schwester White lehrt sowie die
leitenden Minister der Gemeinschaft und die Herausgeber der
Gemeinde-Zeitschriften.
Als in
1904 das Buch Living Temple so
schwerwiegend kritisiert wurde, rief ich Schwester White an und hatte ein
Gespräch mit ihr über dieses Thema. Sie
sagte mir, daß dieses Buch
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Pantheismus
lehrt. Ich sagte ihr, daß ich es mehrere Male sorgfältig durchgelesen hätte und
daß es mir nicht möglich wäre, eine andere Theologie darin zu finden, als was
ich in einigen ihrer Bücher gefunden hätte.
Dann fragte ich sie, ob sie jemals dieses Buch gelesen habe. „Nein“
sagte sie, „Ich habe es niemals gelesen; Willie hat mich auf einige Absätze
aufmerksam gemacht, aber ich habe es niemals näher untersucht. Es war für mich
nicht nötig das zu tun; man hat mir zweimal in der Nacht gezeigt, warum ich das
sagen kann – soll nicht verkauft werden.
In einer der Nacht-Visionen stand eine ehrwürdige Person vor mir, jene
Person, die normalerweise immer dabei ist,
wenn ich eine Vision habe, und diese hatte eine Ausgabe des Living Temple in der Hand, hielt sie vor
mir hoch und sagte: ‚Dieses Buch darf nicht verkauft werden.‘
Eine
kurze Zeit vorher oder später hatte ich
in einem Bericht gelesen, wie ein Dampfer beim Überqueren des Atlantiks
mit einem riesigen Eisberg zusammenkam, und alles versuchte, eine Kollision zu vermeiden. Einige Nächte später, nachdem ich diese
Geschichte gelesen hatte, träumte ich, daß ich mit anderen auf einem Dampfer
auf dem Ozean war. Wir hatten bis dahin
eine ruhige Fahrt gehabt, aber plötzlich kamen wir nahe an einen riesigen
Eisberg heran. Der Kapitän versuchte so
gut es ging an diesem vorbeizukommen, ohne mit ihm zu kollidieren, aber seine
Anstrengungen waren vergeblich. Es sah so aus, als würde unser Schiff gegen
diesen Eisberg geworfen und in Stücke gerissen. In dem Moment, als es so aussah,
daß wir mit dem Eisberg zusammenstießen, erschien diese ehrwürdige Person, die
ich schon so oft in meinen Träumen gesehen hatte an Deck und sagte zum Kapitän:
„Volldampf voraus!“ – „Volldampf voraus!“ Daraufhin drehte der Kapitän das
Schiff und fuhr direkt auf den Eisberg
zu. Das Schiff rammte den Berg mit einem gewaltigen Krach, wodurch das Schiff
vom Bug bis zum Heck erzitterte; aber der Stoß zerstörte den Eisberg. Das Eis
kam auf das Deck gedonnert, und es sah so aus, als wenn das Schiff sinken würde;
aber das Eis glitt vom Deck,das Schiff richtete sich wieder auf und setzte
seine Fahrt sicher fort. Als ich von dieser Vision aufwachte, wußte ich direkt,
was wir mit Living Temple zu tun
hatten und deines Bruders Werk. Wir müssen genau dasselbe tun, so wie ich
gesehen habe, wie das Schiff den Eisberg rammte. Jetzt will ich es dir nochmal
sagen, daß dein Bruder John nicht ehrlich ist, er hat mich belogen. Als ich ihm
geschrieben hatte, daß er Living Temple nicht
verkaufen soll, versprach er mir glaubwürdig, es nicht zu tun; aber er hat sein
Wort gebrochen, denn er ver-kaufte dieses Buch weiter und hat viele tausend
Exemplare verkauft seit er versprach, keine mehr zu verkaufen. Für deinen
Bruder ist es unmöglich die Wahrheit zu sagen, die Unwahrheit war der Lauf
seines Lebens. Dein Bruder John hat sich erhöht wie Nebukadnezar, und wie er
muß er erniedrigt werden und ich erwarte, daß er wie Nebukadnezar wahnsinnig
wird.“
Die
dritte und schwerwiegendste Sache, die meiner Meinung nach viel zur Verfolgung
von Dr. J.H. Kellogg und zum endgültigen Ausschluß aus der Gemeinde beigetragen
hat, war die Tat-sache, daß Schwester White ihm eine Testimony von Gott geschickt hat mit einer Anschuldigung, die nicht
im Geringsten den Tatsachen entsprach, einer Anschuldigung, die auf einen Traum
beruhte, der zu ihr kam, nachdem sie diesen Zeitungsartikel über sein Werk in
Chicago gelesen hatte, und als Folge, daß sie in einigen unserer
Gemeindezeitschriften ein Foto des gemieteten Gebäudes gesehen hatte, in
welchem die Arbeit in Chicago geleitet wurde. Einen Fehler gemacht zu haben,
den sie nicht befriedigend erklären noch vertuschen konnte, veranlaßte sie und
andere dazu, das Ansehen des Doktors dahingehend zu schädigen, daß sie ihn als
einen Pantheist, Hypnotiseur und gefährliche Person erklärten. Nicht damit
zufrieden, versuchten sie das Sanatoriumswerk zu schwächen mit dem Bestreben,
daß sie keine Krankenschwestern für die Pflege der Kranken bekommen
sollten. Und sie verbreiteten Gerüchte über ihn und seine Helfer. Das
Medical Missionary College versuchten sie ebenfalls zu lähmen, indem sie
versuchten, den Studenten den Zugang soweit wie möglich zu erschweren. Diese Kampagne, das Sanatorium und das
Medical Missionary College zu behin-dern, war von einigen Beamten der
General-Konferenz ausgebrütet worden.
Sie hatten sich darauf geeinigt, daß der sicherste, schnellste und
wahrscheinlich der einzige Weg, in welchem Dr. Kellogg vernichtet und
gedemütigt werden konnte,der ist, ihm die Zufuhr von Studenten, Krankenschwestern
und Helfern abzuschneiden. Und sie waren sich darüber einig, daß der
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einzig
mögliche Weg, dieses Ziel zu erreichen darin bestand, ihn als einen Pantheist
und allgemein schlechten Menschen zu bezeichnen. Sie machten darüber einen
Bericht, übergaben ihn Schwester White und brachten sie dazu, diesen Plan
gutzuheißen und dazu ein paar Artikel
im Review & Herald zu schreiben.
Diese
Statements bekam ich von Bruder Osborne, der mir sagte, daß er an diesen
Sitzungen teilnahm, als diese Abmachungen beschlossen wurden. Er sagte mir
auch, daß er der Sekretär dieses Ausschusses war. Mir ist jetzt gerade bekanntgeworden, daß Bruder Osborne vor
unge-fähr zehn Tagen gestorben ist.
Um die
Sache abzurunden: Ich bin zu der Überzeugung gekommen, daß die Verfolgung und
der Ausschluß von Dr. J.H. Kellogg hauptsächlich auf einem Irrtum von Schwester
White be-ruhte, als sie ihm in einer kurzen Testimony
etwas vorwarf, was er nicht getan hatte.
Zweitens befürchtete sie, daß der Doktor diese falsche Vision gegen sie
einsetzen würde, um ihr Ansehen in der Gemeinde herabzusetzen und ihr Ruf, Gottes Sprachrohr für sein Volk zu
sein geschädigt würde. Und drittens, die Befürchtung, sollte er nicht
gedemütigt, zerstört und aus der Gemeinde getrieben werden, wie damals
Nebukadnedzar von seinem Volk, dann würde er bei seinem großen
Organisationstalent es fertigbringen, seine Bücher zu verkaufen zum Nachteil
des Verkaufs von Schwester White’s Büchern, und so die Tantiemen vom Verkauf
ihrer Bücher beschneiden, wie man mir sagte.
W.C.White’s Schwiegersohn sagte hier in Healdsburg, diese würden im Jahr
fünftausend Dollar betragen.
Es gibt
verschiedene Gründe, warum ich sehr zufrieden bin, daß Schwester White einige
falsche Zeugnisse herausgab und der Meinung war, die Wahrheit zu sprechen. Ich
persönlich weiß von zwei solchen Zeugnissen, in welchen eine Person für einige
Dinge scharf zurechtge-wiesen wurde, wo meines genauen Wissens nach die
getadelte Person dies nicht nur,
sondern genau das Gegenteil getan hatte. Ein anderer Umstand, der mir
glauben macht, daß Schwester White nicht in allem Gottes Sprachrohr ist, was
sie schreibt, ist die Tatsache, daß sie Leute mit literarischen Kenntnissen
einstellen mußte, um das zu revidieren und herauszugeben, was Gott ihr
besonders offenbart hat. Die
bekanntesten dieser Helfer waren Marian Davis und Fanny Bolton. Es ist sehr merkwürdig, daß etwas, was
Gott einer von Ihm besonders
ausgesuchten und inspirierten Person zu wissen gegeben hat, von uninspirierten
Personen revidiert und herausgegeben wird.
In 1894
sagte mir Schwester White in Melbourne, Australien, als “Great Controversy“
geschrieben und zum Druck vorbereitet wurde, daß Marian Davis und Fanny Bolton
dafür verantwortlich waren. Weiter
sagte sie mir, daß diese Mädchen für bestimmte Sachen verant-wortlich seien,
die in das Buch kamen und in der Art und Weise, wie sie von ihnen geschrieben
wurden. Sie sagte, daß Marian Davis den
Fehler ihres Teils gestand, Fanny Bolton aber würde kein Geständnis machen.
Schwester White sagte mir nicht, welche Taten von den Mädchen begangen wurden.
Ich nehme an, der Grund, warum sie zu diesem Thema zu mir sprach war die
Tatsache, daß Fanny Bolton zu mir mit folgendem Anliegen kam. Fanny sagte: „Dr. Kellogg, ich bin in einem
großen Gewissenskonflikt, ich komme zu dir um einen Rat zu erbitten, denn ich
weiß nicht, was ich tun soll. Ich habe Elder Starr erzählt, was ich dir jetzt
erzählen werde, denn er hat mir keine zufriedenstellende Antwort geben können.
Du weißt, sagte Fanny, daß ich all die Jahre für Schwester White geschrieben
habe, und daß fast alles, was von mir geschrieben wurde, im Review & Herald
gedruckt wird, so als wenn es aus der Feder Schwester White‘s gekommen wäre,
und geht heraus, als wenn es unter der Inspiration von Gott geschrieben worden sei.
Ich möchte dir sagen, daß ich sehr über diese Angelegenheit bestürzt bin, denn
ich fühle, daß ich an einer betrügerischen Handlung teilhabe. Die Leute werden mit der Inspiration
betrogen von dem, was ich schreibe. Ich
fühle, es ist ein großes Unrecht, daß alles, was ich schreibe, unter dem Namen
von Schwester White gedruckt werden soll als ein Artikel, der besonders von
Gott inspiriert worden sei. Was ich
schreibe, soll unter meinem Namen herausgegeben werden, Ehre, wem Ehre
gebührt.“ Ich gab Fräulein Bolton den
besten Rat, den ich ihr geben konnte, und kurz darauf bat ich Schwester
White, diese Situation mir zu erklären.
Ich widerholte bei ihr genau das, was Fanny mir gesagt hatte.
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Schwester
White fragte mich, ob Fanny mir das gesagt hätte und ich beteuerte ihr, daß sie
es genau so zu mir sagte. Darauf Schwester White’s Antwort: „Elder
Starr berichtete mir auch, daß sie in derselben Sache zu ihm gekommen sei.“ Danach sagte Schwester White mit einiger
Wärme in der Stimme: „Fanny Bolton soll niemals wieder eine Zeile für mich
schreiben, sie kann mich wie keine andere Person verletzen.“ Einige Tage später
wurde Frl. Bolton zurück nach Amerika versetzt. Von diesem Tag an bis heute
sind meine Augen offen.
M.G. Kellogg
Übersetzt aus dem Amerikanischen
von J. Krahne